(Deutsch) CO2-Zertifikate für Biokohle
by Hans-Peter Schmidt
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Tags: Biokohle, CO2-Zertifikate, Klimazertifikate, Kopenhagen, Pyrolyse
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Am 9. December 2009 um 16:51 Uhr Title:
Warum sollen Abfallstoffe von der Pyrolyse generell ausgeschlossen werden – dafür gibt es nun wirklich keine Veranlassung, soferne die Belastung mit Schwermetallen die gültigen Grenzwerte nicht überschreitet! Vor den organischen Schadstoffen in den Rohstoffen braucht man in der Regel keine Angst zu haben, da diese bei den hohen Temperaturen in der Regel verbrannt werden! Gerade in der Verkohlung von Abfällen sehe ich eine riesige Chance, um derzeit problematische Abfälle wieder aufbereiten und in den Kreislauf bringen zu können.
Selbstverständlich muss jeder einzelne dieser Abfälle hinsichtlich seiner Tauglichkeit überprüft werden und wir werden dies mit unserer Anlage, die im August 2010 in Betrieb geht auch sehr gewissenhaft tun! Ich finde es aber nicht für sinnvoll, von vornherein diesen Stoffstrom auszuschließen, da es bislang noch keine Untersuchungen gibt!
Am 9. December 2009 um 19:32 Uhr Title:
Abfallstoffe werden weder generell noch überhaupt von der Pyrolyse ausgeschlossen. Mit Sicherheit wird die Pyrolyse zur entscheidenden Schlüsseltechnolgie künftiger Abfallwirtschaft. Aber umso wichtiger ist es, dass wir nicht jedwede Biokohle, die dabei entsteht, in unsere landwirtschaftlich genutzen Böden eintragen dürfen. Es ist richtig, dass organische Schadstoffe bei der Pyrolyse unschädlich gemacht werden, aber auf Schwermetalle, die quasi komplett von der Biokohle fixiert werden, trifft dies nicht zu. Unsere landwirtschaftlich genutzten Böden dürfen nicht zu Abfallhalden der Moderne werden, weshalb wir strenge Grenzwerte und sauberes Stoffstrommanagement plädieren. Hans-Peter Schmidt
Am 6. August 2011 um 16:00 Uhr Title: Wie wirkt Biokohle im Boden???
Die Vielzahl von Hurrabeiträgen zur Nutzung der “Bio”kohle überrascht mich immer wieder.
Es gibt noch eine ganze Menge Forschungsbedarf, z.B. welche Wirkung die Biokohle im Boden hat. Dabei darf nicht vergessen werden, dass ein Stoff in Größenordnungen in den Boden eingebracht wird, der dort in dieser Form natürlicherweise nicht vorkommt.
Fragen sind aus meiner Sicht z.B.
- Wie wirkt sich die intensive Einbringung von organischem Kohlenstoff auf die Umsetzung des bodenbürtigen Kohlenstoffes aus? Kommt es evtl. zu einem schnelleren Abbau des leicht umsetzbaren Pools an organischer Substanz? Werden dadurch Stickstoff und andere Nährstoffe ggf. in größerem Umfang mineralisiert, die der Auswaschung unterliegen?
- Wie wirkt die Biokohle auf das Bodenleben (z.B. auf regenwürmer)? Aus meiner sicht sind entsprechende Verträglichkeitstests grundlegende Voraussetzung, bevor über den flächenhaften Einsatz von Biokohle überhaupt nur nachgedacht wird.
Diese und weitere Fragen bestehen aus meiner Sicht unabhängig davon, ob das Ausgangsmaterial der Biokohleerzeugung belastet ist, oder nicht. In den Boden gehören ohnehin nur gering- oder unbelastete Stoffe.
So viele gut gemeinte und zunächst auch logisch und gut klingende Ansätze haben sich in der Vergangenheit schon als Irrweg herausgestellt. Bei einem solch tiefgreifenden Eingriff in den Boden, wie es die Biokohleeinmischung zweifelsohne ist, muss eine lückenlose und transparente Sicherheitsforschung vorgeaschaltet werden. Auch wenn das einige Jahre dauert.
Olaf Nitzsche
Am 10. August 2011 um 20:45 Uhr Title:
Hallo Olaf, nach Ihrer Argumentation müssten wir noch 15 Jahre aufs Handy warten bis die 30-Jahre Langzeitstudien wegen möglicher Gehirnschäden abgeschlossen wären. Es liegt nun mal in der Natur der Sache das jede Neuerung potenzielle Risiken birgt. Aber eben auch Chancen. Das herauszufinden bedarf Untersuchungen im vernünftigen Rahmen. Wenn es nur Sicherheitsfanatiker gäbe würden die Menschen heute noch in Höhlen oder auf Bäumen wohnen und naturverträglich mit höchstens 30 Jahren den Löffel abgeben.
Am 30. August 2011 um 08:35 Uhr Title:
Hallo Olaf,
“Dabei darf nicht vergessen werden, dass ein Stoff in Größenordnungen in den Boden eingebracht wird, der dort in dieser Form natürlicherweise nicht vorkommt.”
Diese Deine Aussage stimmt nicht. Nach jedem Waldbrand, Vulkanausbruch etc. entstehen Unmengen von Pflanzenkohle, welche für eine schnelle vegetative Regeneration einer solchen Fläche sorgt. Diese Effekte haben auch bereits unsere Vorfahren beobachtet und genutzt – nicht nur am Amazonas. Gerade weil die technisch produzierte Pflanzenkohle natürliche Prozesse simuliert und damit identische Materialien produziert macht sie für mich so wertvoll.
Beste Grüße
Susanne
Am 11. October 2011 um 23:32 Uhr Title: Mineraldünger
Wer hat denn den Mineraldünger auf alle Nebenwirkungen hin untersucht? Jahrelang erschien er als Lösung gegen den Hunger bei wachsenden Bevölkerungsanzahl. Heute wissen wir, es war ein Irrtum. Mineraldünger zerstört mehr und mehr landwirtschaftliche Nutzfläche durch Humusabbau!
Bei der Atombombe wußten wir vorher schon über deren schädliche Wirkung bescheid und haben sie doch allerorts. Das ist Gefährlicher als Pflanzenkohle. Entschuldigt, der Vergleich ist wirklich schräg.
Ich bin der Überzeugung, dass das Risiko abgeschätzt werden kann. Wenn Pflanzenkohle fähig ist belastete Felder durch Bindung schädlicher Stoffe wieder nutzbar zu machen, dann doch nur deshalb, weil Schwermetalle so eingebunden werden, dass sie nicht mehr Pflanzenverfügbar sind. Alles hat aber auch seine Grenzen und deshalb ist es richtig: Seid wachsam, aber nicht ängstlich.