(Deutsch) Pflanzenkohle – Landwirtschaft als Klimaretter – ein Jahresbericht


by Hans-Peter Schmidt

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5 Responses to “(Deutsch) Pflanzenkohle – Landwirtschaft als Klimaretter – ein Jahresbericht””

  1. Fredy Weber
    Title:

    Grüß Gott, Herr Schmidt und Kollegen!

    Ich meinte, ich sei im Bilde, aber die Lektüre hat mich erneut “aufgerüstet” und neu-informiert. Danke – und dafür auch eine Spende! Aber:
    Wie komme ich für meinen kleinen Weinberg (5 a) an die Biokohle? Ich kann kaum mit dem Anhänger nach Lausanne fahren…

    Mit herzlichem Gruß -

    Fredy Weber

  2. hps
    Title:

    Vielen Dank für die freundlichen Worte und die wohltuende Spende. Bei Swiss Biochar (http://www.swiss-biochar.com) wird die Produktion dank neuer Reaktoren in den nächsten Wochen heraufgefahren werden können. Vom Standort Lausanne wird die Biokohle auch versendet.

  3. Jochen Binikowski
    Title:

    Durch zahlreiche Gespräche mit Terra Preta Experten sowie den Erfahrungen auf unser Tropenfarm gewinne ich immer mehr den Eindruck, dass es erhebliche Diskrepanzen zwischen veröffentlichten Studien und privaten Meinungen der Wissenschaftler sowie eigenen Beobachtungen gibt.

    Vermutlich liegt das an den Interessenlagen der Studien-Auftraggeber, Stichwort Drittmittel-Finanzierung. Wer die Studie bezahlt, bekommt das gewünschte Ergebnis. Die ergebnisoffene Wissenschaft bleibt auf der Strecke. Es geht nämlich bei der Sache um ein Gemengengelage von sehr viel Geld und quasi-religiösen Überzeugungen:

    1. In den Villen der milliardenschweren Großaktionärsclans, Wall Street Banken, Konzernzentralen sowie bei deren gekauften Söldnern aus Politik, Medien und teilweise auch Wissenschaft raubt der Gedanke, dass Dritte Welt Kleinbauern auch nur ein paar Cent vom Billionengeschäft Zertifikatehandel abbekommen könnten, nachhaltig den Schlaf.

    2. Bei einem großflächigen, globalen Einsatz von Terra Preta drohen den Öl- und Chemiekonzernen Milliardenverluste beim Kunstdünger- und Pestizidabsatz.

    3. Manche Terra Preta Forscher wird der Blick auf die Realität durch die vielen Dollarzeichen in den Augen verstellt. Die träumen von endlos sprudelnden Geldflüssen aus dem Zertifikatehandel.

    4. Dann sind da noch die Weltklimaretter die in Terra Preta die Wunderwaffe gegen den CO2-Anstieg sehen sowie die Biofreaks, die glauben, dass man durch kurzfristige Umstellung 7 Milliarden Menschen komplett mit Bioprodukten ernähren und mit erneuerbarer Energie versorgen kann, ohne die Weltwirtschaft gegen die Wand zu fahren.

    Das führt u.a. dazu, dass mit viel zu großen Holzkohlemengen pro Hektar experimentiert wird, bis zu aberwitzigen 100 Tonnen. Bei uns sind es, in der inzwischen kommerziellen Anwendung beim (Hybrid) Reis, nur ca. 200 KG!!! / ha. Es gibt nämlich kaum Forschungsvorhaben bzw. öffentlich zugängliche Studien über die Kombination von Terra Preta mit Kunstdünger sowie die Auswirkungen in Bezug auf Pflanzenkrankheiten und Schädlinge.

    Das Geheimnis des Erfolges liegt in der richtigen Zusammensetzung und vor allem Vorbereitung des organischen Düngers. Neben der Holzkohle muß da auch ein großer Ascheanteil, Humuserde, vorkompostierter Tierdung und Kompost enthalten sein. Derzeit läuft bei uns ein Riesenexperiment, wo das Ganze auch noch mit Wurmhumus kombiniert wird.

    Ich setze daher meine Hoffnungen eher auf die “inoffizielle” Forschung von Farmern, lokalen Agrarbehörden, Kleingärtnern usw. Letztendlich geht es nicht um die Produktion von formelgeschwängerten Studien von und für Wissenschaftler, sondern um praktikable Anwendungen für die Landwirtschaft. Ich hoffe, auch weiterhin von Wissenschaftlern mit Informationen über inoffizielle Erkenntnisse versorgt zu werden und sichere selbstverständlich meine volle Diskretion zu. Auch bin ich für Ideen über neue Experimente stets dankbar, wir können Dank unserer völligen Unabhängigkeit viele Dinge schnell und unbürokratisch umsetzen.

  4. wilfriedschaefer
    Title:

    Jochen, ich bin sehr mit Ihrer Analyse einverstanden.
    Für ein geplantes Projekt in Sambia wurde ich jetzt beauftragt für eine Demonstrationsfarm auf oxysols ein Feldversuchsprogramm auszuarbeiten.
    Mir schweben randomisierte Feldversuche mit je ca 10 qm und 4 Wiederholungen vor bei den verschiedensten Fruchtarten.Bei der Auswahl der Varianten würde ich gern ihre Meinung berücksichtigen. Eine Variante könnte sein: biochar gestaffelt von 0,5 -1,0-2,0 kg, dazu Varianten gemischt m it NPK, Kompost und Legum Mulch.

  5. Jochen Binikowski
    Title:

    Hallo Wilfried,

    zunächst würde ich nur Pflanzenarten nehmen die in der Gegend und zu der Jahreszeit problemlos wachsen. Am besten solche die ohne Chemie auskommen.

    10 qm könnten bei hochwachsenden Pflanzen wie Mais oder Hirse zu klein sein weil die Pflanzen am Rand mehr Licht bekommen. Evtl. kann man sich damit behelfen dass man in jedem Feld in der Mitte jeweils ca. 6 Pflanzen mit einem farbigen Plastikband markiert und nur diese auswertet.

    Bei den Biochar- und Düngerkombinationen würde ich soviele Plots wie möglich machen. Z.B. haben wir beim derzeit laufenden Erdmischungs-Folgeexperiment 10 Mischungen, 2 Standorte (Freiland und Halbschatten) zu je 22 Pflanzen. Bei der Düngung gibt es verschiedene Varianten. Das nennt sich 4-fraktionelles Experiment und ist schon ziemlich anspruchsvoll.

    Hier ein Foto davon, heute aufgenommen:

    http://www.buddel.de/kft/three_brothers.jpg

    Ich nenne diese Methode, die noch in keinem Buch steht, “Tree Brothers” in Anlehnung auf die alte Maya-Methode “Three Sisters” (Mais, Bohnen und Squash)…

    Bei der Folgepflanzung kommt dann anstelle der Tomate und Mungobohne je eine Stangenbohne und Kohl bzw. Salat in den Pflanzsack, der Moringabaum wird auf 1,80 Meter Höhe gekappt und dient dann als Rankhilfe.

    Das mit den Pflanzsäcken sollten Sie auch ausprobieren. Vor allem während der Regenzeit vermeidet man Staunässe und man kann die Erdmischung besser dosieren. Damit kann man fast jede Pflanze völlig unabhängig vom Boden ziehen, funktioniert sogar auf Betonflächen.

    Ganz wichtig bei allen Experimenten ist das man geeignetes Personal hat. Gerade in Afrika kann man die tollsten Dinge erleben. Z.B. dass die Arbeiter unerlaubt einen Tag zu früh Ernten und alles mit nach Hause nehmen…

    Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung:

    buddelbini@yahoo.de

    Beste Grüße, Jochen

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