Jäger, Sammler und die Klimakatastrophe
von Hans-Peter Schmidt
Letzte Forschungen haben ergeben, dass bei den Jägern und Sammlern der Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln 60-80% betragen hat, hinzu kamen Schnecken, Muscheln, Heuschrecken und andere Kleintiere, die ebenfalls gesammelt wurden. Das Fleisch von der eigentlichen Jagd war also nur eine willkommene Nahrungsergänzung, aber kein Grundnahrungsmittel. Die Jagd war mehr ein Höhepunkt für den abenteuerlichen Geist, doch beruhte darauf außer bei den Eskimos nicht die Lebensmittelversorgung der Gruppe.
Je nach Klimazone betrug die Anzahl der verschiedenen essbaren Pflanzen zwischen 1000 und 1500 Arten, wozu etwa 60 Getreidesorten, 550 Früchte- und 600 Gemüse- und Gewürzsarten zählten. Vergleicht man die Nährwerte wilden Weizens mit dem des noch nicht übermäßig hochgezüchteten Industrieweizens von 1965, so weist der Wildweizen 60% höhere Werte an Proteinen und Lipiden bei etwa gleichen Werten an Kohlenhydraten auf. Im Gegensatz zum allgemeinen Vorurteil ist der Nährwert wilden Getreides bedeutend höher als der des landwirtschaftlich genutzten, so dass weniger durchaus mehr war.
Geringere Lebenserwartung bei Bauern
Archäologische und genetische Untersuchungen haben schon seit längerem erwiesen, dass in der Zeit zwischen 8.000 - 1.000 v.u.Z., als im alten Orient die Land- und Viehwirtschaft zur wichtigsten Nahrungsgrundlage wurde, die Gesundheit und Lebenserwartung der Jäger und Sammler erheblicher höher als die der landwirtschaftlichen Siedler war. Nicht nur war die Arbeit der Bauern bedeutend schwerer, was u.a. zu erheblichen Knorpelschäden an der Wirbelsäule und an den Gelenken führte, es war einfach auch ungesund an festen Orten in festen Häusern gemeinsam mit Mensch und Vieh zu wohnen. Zahlreiche Seuchen rafften immer wieder einen großen Teil der landwirtschaftlich arbeitenden Dorfbewohner hinweg, wohingegen es bei den Jägern und Sammlern zwar Krankheiten, aber keine Seuchen gab. Zudem blieb die Lebensmittelversorgung bei den bäuerlichen Siedlern stets prekär. Trockenheiten, Überschwemmungen, Parasitenbefall, Brände usw. konnten ganze Ernten vernichten, was schnell zu Hungerkatastrophen führte, die bei den Jäger und Sammlern unbekannt waren.
Jäger und Sammler hielten sich meist nur kurze Zeiten am gleichen Ort auf. Sie besaßen nur kleine Lagerkapazitäten und ernährten sich meist von frischen Lebensmitteln. Die sesshaften Bauern hingegen riskierten durch monatelange Lagerung der Ernteprodukte und dadurch, dass sie auf wenige Pflanzensorten angewiesen waren, sowohl die Vernichtung des Getreides durch Schimmel, Mäuse und Raub als auch Lebensmittelvergiftungen durch verdorbene Produkte und litten oft an einseitiger Ernährung.
Die siebente Todsünde: Müßiggang
Der wahrscheinlich schwerwiegendste Unterschied zwischen den bäuerlichen Siedlern und den Jägern und Sammlern betrifft jedoch die Zeit, über die die einen wie anderen außerhalb der eigentlichen Arbeit der Nahrungsbeschaffung nach freier Laune verfügen konnten. Während die Bauern im Schweiße ihres Angesichts praktisch von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang den Feldern ihren Willen aufzwängten, um ein- oder zweimal pro Jahr über eine ausreichende Ernte zu verfügen, arbeiteten die Jäger und Sammler lediglich an zwei von drei Tagen und auch da nur höchstens sechs Stunden, wobei sich Kinder und Alte im Gegensatz zu den bäuerlichen Siedlern nicht an der Arbeit beteiligen mussten.
Sich von den spontan wachsenden Pflanzen der Natur zu ernähren, erspart all die bäuerlichen Arbeiten, die der Ernte vorausgehen und erübrigt zudem das Bauen der Scheunen, Ställe und die gesamte Vorratswirtschaft. Jäger und Sammler sind Bauern, die nur hin und wieder sich zur Ernte verabreden. Ihre Freiheit sicherten sie zum einen mit der enormen Kenntnis der tausenden Pflanzen, ihrer Zyklen, ihrer Standorte, ihrer Zubereitung, ihrer Nährwerte und zum anderen mit der Flexibilität, je nach Saison und Wetter mal dieses, mal jenes zu essen, anstatt jeden Tag das Gleiche.
Das allgemeine Vorurteil, dass Jäger und Sammler als primitiv einschätzt, hält dem konkreten Vergleich der Lebensart nicht stand. Die Jäger und Sammler waren perfekt an ihre natürliche Umwelt angepasst, sie hatten keine Not zu leiden. Keine Sorge um die Zukunft fraß ihre Seele auf, die Kenntnis um die Wirkung der Kräuter verschaffte ihnen ausgewogene Nahrung und wirksame Heilmittel. Die Mußestunden, die ihnen der Alltag ließ, bereicherte sie mit Geschichten, Mythen, Gesang, Tanz, Felsmalerei und Landschaftskunst, die den Rucksack nicht mit nutzlosen Besitz- und Gegenständen erschwerte.
Was aber machten die Leute noch, wenn sie soviel Zeit hatten? Gewiss schliefen und träumten sie etwas mehr, aber auch dann blieben noch genügend Stunden, um den ewigen Urlaub im Paradies nicht zur Tortur an Langeweile ausarten zu lassen. Der Mensch ist ein tätiges Tier, das war vor 50.000 Jahren nicht anders als vor 5.000 Jahren. Die motorischen Fähigkeiten und die Fähigkeiten des Gehirns waren vor 50.000 Jahren die gleichen wie in der Neuzeit. Was also machte der Mensch, wenn er so offenbar nichts machte? Wodurch entfachte sich die Freude, die dem täglichen Leben seinen Geschmack verleiht?
Homo Faber
Der Müßiggang, der bei Katholiken bekanntermaßen zu den Todsünden zählt, verschaffte der Kreativität so enorme Spielräume, dass bei den Jägern und Sammlern nach und nach nicht nur künstlerische, sondern vor allem auch handwerkliche, technische und agro-biologische Werke entstanden. Aus kleinen Schnitzereien, Pfeilspitzen, Gefäßen, Schmuck- und Kleidungsstücken wurden nach und nach immer komplexere Werke. Der schöpferische Mensch begann stolz auf sich zu werden, spiegelte sich in seinen Werken, erkannte sich in seinen Werken und suchte darin seine Selbstverwirklichung.
Man begann die Landschaft zu verändern und brannte Lichtungen in die Wälder, um Rehe auf die so enstandenen Weiden zu locken. Man legte kleine Gärten an, um selbst zu bestimmen, was wann wo wächst. Man baute Häuser. Und vor allem begann man, Werkzeuge zu entwickeln und zu bauen, um immer neue, immer komplexere schöpferische Ideen umzusetzen. Schaufeln, Äxte, Hacken, Sensen, Meißel, Hobel, Bohrer, Transportschlitten, Stricke. Mit jedem Werkzeug und jedem damit verwirklichten Werk wuchsen die Möglichkeiten zu neuen schöpferischen Tätigkeiten und Erfindungen, doch wuchs zugleich auch die Menge und das Gewicht des Besitzes, der nicht mehr ohne weiteres von einem Ort zum nächsten transportiert werden konnte.
Die Jäger und Sammler gerieten in die eigene Falle. Anstatt sich frei und voller Muße von den Früchten des Garten Edens zu ernähren, suchten sie ihr Glück in der Befriedigung ihrer kreativen Instinkte. Der streunende Mensch wurde zum machenden Menschen, zum homo faber, und erfand die unaufhörliche Arbeit, die immer mehr Arbeit verlangte, um die Arbeitskraft zu erhalten.
Selbstverwirklichung und Wirtschaftswachstum
Die Sesshaftigkeit und Konvertierung zu Ackerbau und Viehzucht entstand also nicht vordergründig aus dem Zwang zu höherer Nahrungsmittelproduktion oder gar zu Arbeitserleichterungen. Es ging vielmehr darum, sich einen Ort einzurichten, an dem sich die schöpferische Selbstverwirklichung und die mit ihr zusammenhängende Anhäufung von Besitz, Werkzeugen und Werken ausleben ließ.
Ab dem Moment, wo der Mensch sich nicht mehr mit dem begnügen wollte, was er mit sich tragen und ohne sein Zutun in der Natur finden konnte, gestaltete er sich Lebensräume, in denen er sich kontinuierlich von der Erzeugung des einen Gegenstandes zur Erzeugung des nächsten Gegenstandes weiterentwickeln konnte. Es ging nicht um Bequemlichkeit, sondern um die Schaffung der Voraussetzungen für das Ausleben der menschliche Tätigkeitslust.
Und genau inmitten dieser Entwicklung befinden wir uns im Grunde auch heute noch. Das beständige Wirtschaftswachstum, auf dem unsere Gesellschaft beruht, erklärt sich nur indirekt daraus, dass wir nach immer mehr Luxus, Komfort und Wohlstand gieren, sondern vor allem aus der Lust am Schaffen, aus der Lust an Neuem, aus der Lust und dem inneren Zwang zur Selbstverwirklichung. Der Mensch sucht nicht Ruhe, sondern befriedigende Aktivität, von der er sich dann zwar genüsslich ausruht, doch nur um kurz darauf wieder zu neuen Ufern, neuen Dingen, neuen Erfindungen, neuen Erfahrungen, neuen Konsumgegenständen aufzubrechen. Der Mensch ist das kreative Tier, dessen Schöpfungsdrang ihn immer weiter fort aus dem nostalgischen Paradies des Nichtstuns und der Selbstgenügsamkeit treibt.
Die menschliche Eigenart am Abgrund
Natürlich, nicht alle Menschen sind Künstler, Ingenieure, Unternehmer, Kreative, die ungebremst ihren Schaffensdrang ausleben. Aber wir alle sind von dem Drang zur Selbstverwirklichung getrieben, auch wenn er sich in jeder Person verschieden äußert. Je weniger, und eben darin liegt die katastrophale Zuspitzung der Moderne, je weniger eine Person es vermag, diesen Trieb der schöpferischen Selbstverwirklichung selbsttätig auszuleben, desto dankbarer reagiert sie auf die Ersatzbefriedigungen, die die ungeheure Wirtschaftskraft der Konsumgesellschaft ihr verschafft.
Wenn wir den Klimawandel und die Umweltzerstörung ernsthaft aufhalten wollen, müssen wir daher als erstes vorurteilslos unserer menschlichen Eigenart in die Augen sehen. Auch wenn wir wissen, durch Verzicht und durch Selbstbeschränkung die Zerstörung der Natur aufhalten zu können, so müssen wir doch erkennen, dass der menschliche Tätigkeitsdrang bisher stets die Vernunft zu überrumpeln wusste. Realistisch gesehen, wird die Rettung der menschlichen Welt daher nicht durch Aufrufe zur Selbstbeschränkung erreichbar sein, sondern nur durch technologischen, künstlerischen, ökologischen und sozialen Fortschritt. Nur durch Förderung der kreativen Kräfte und durch unmissverständliches Engagement für Bildung und Forschung wird sich die Menschheit ihren Lebensraum erhalten und der Selbstentfremdung Einhalt gebieten. Alles andere führt zum Untergang und zum Zerschellen der labilen Symbiose von Vernunft und Triebkraft. Nur wenn es dem Menschen gelingt, sich intelligent selbst zu täuschen, wird er die Gefahr, die er für sich selbst geworden, gerade noch rechtzeitig abwenden. Doch so, wie wir uns derzeit mit bloßer, verzweifelter Hoffnung täuschen, ähneln wir eher dem Sisyphos. Nur dass der Stein, den wir den Berg hinaufrollen, unser und unserer Kinder Leben ist.
weitere Artikel: Kunst der Komplexität - Lob des Nichtverstehens
Heinz Rieger
15.11.2009 08:48
Lieber Hans-Peter Schmidt,
ein ausgezeichneter und sehr wichtiger Artikel, der meine volle Zustimmung findet, bis auf einen Punkt: Der `Schaffensdrang` des Menschen ist egoistisch, oder besser: egozentrisch geworden und deshalb zerstörerisch. Die Vernunft, das zeigt leider die Geschichte, ist zu schwach und unterliegt immer wieder, von einzelnen Erfolgen abgesehen. Jean Gebser, deutscher Kulturphilosoph schreibt in seinem Hauptwerk "Ursprung und Gegenwart", dass nur `ein Neues Bewußtsein`, nämlich wie er es nennt, das "Integrale Bewußtsein" die Menscheit noch retten kann. Dieses neue Bewußtsein jedoch kann der Mensch nicht machen. Vielmehr ist dies ein Werk der Evolution, oder von Gott. Der Mensch allerdings wir gebraucht, da dieses Neue nur durch ihn in die Welt kommen kann.
So gesehen braucht die menschliche Vernunft Hilfe durch die Evolution/Gott.
So gut wie alle Weisheitslehren sehen dies gleich oder ähnlich.
Heinz Rieger
Dr. Ingo Wachernig
15.11.2009 10:31
Sehr geehrter Herr Schmidt.
Ihre Gedanken gefallen mir sehr gut. Sie zeigen auf, wie sehr wir uns schon von Gott und seiner Natur entfernt haben. Wir besitzen immer noch die gleiche Mentalität wie damals beim Turmbau zu Babel. Nur-Gott überlässt uns jetzt uns selbst. Er überträgt uns die Verantwortung an der Zerstörung der Erde. Und viele erkennen schon heute, dass die einzige Schuldhaftigkeit bei uns liegt.
Den politisch Verantwortlichen fehlt der intellektuelle Weitblick. Sie führen uns immer mehr in ein großkapitalistisches Großreich (EU) um die Interessen der Megakonzerne und Monopolisten (Pharma-und Gentech Industrie) und schließlich ihre eigenen (bestbezahlte Posten nach dem politischen Ausscheiden) zu befriedigen. Es geht nur um Macht und Geld.
Durch die Technisierung werden Arbeitsplätze vernichtet, durch das "unnatürliche Am-Leben-Erhalten" des Menschen durch Pharma und Medizin klafft die Schere von Überbevölkerung und Arbeitsplatzangebot schon grauenhaft weit auseinander.
Die Gegenbewegung sind wir Menschen selbst. Fangen wir kleinregional an und pflanzen wieder Apfelbäumchen.
Dr. Ingo Wachernig,Arzt aus St. Kanzian/Kärnten/Österreich
Roman Kolacek
15.11.2009 20:56
Hallo Herr Schmidt,
vielen Dank für diesen spannenden Artikel, der mir für viele Dinge die Augen geöffnet hat. Aber eines ist mir nicht klar. Wenn die ersten Landwirte derartig im Nachteil (Seuchen, niedrige Lebenserwartung, etc) waren gegen die Jäger und Sammler, warum hat sich diese neue Lebensform (also Landwirtschaft, Sesshaftigkeit) doch letztlich durchgesetzt??
Eine andere Frage (nicht nur an den Autor):
Wie sieht der Gegenentwurf aus? Zurück zu den Anfängen? Also nicht aus dem Job aussteigen und Biobauer werden und Apfelbäumchen pflanzen wie Herr Dr. Wachernig es vorschlägt sondern umherziehen und Wildpflanzen essen? Dazu sind wir im Moment schon zu viele. Nach der nächsten großen Katastrophe mag es anders aussehen.
Oder doch mit unserem Homo-Faber-Drang, der ja auch von Gott stammt, gemeinsam versuchen, die Welt so zu gestalten, dass es für uns alle weitergeht?
Der letzte Absatz des Artikels ist so richtig aber auch so theoretisch.
Was können wir konkret tun? Brav unseren Müll trennen, wenig Auto fahren, Bio-Nahrung kaufen und auf Flugreisen zu verzichten scheint die Katastrophe nicht wirklich aufhalten zu können.
Astrid Kühne
16.11.2009 09:25
Lieber Hans-Peter Schmidt und Kommentatoren,
vielen Dank für das Plädoyer für Muße und Kreativität. Ich kann mir nicht vorstellen, daß wirklich Selbstbeschränkung und Ausstieg möglich sind, das hat nichts mit Vernunft zu tun. Niemand von uns kennt die Zukunft, warum sollte der Mensch sie nicht gestalten können? Warum soll ich mich auf Gott verlassen, wenn ich selbst irgendeine Möglichkeit der Veränderung sehe? Verzicht ist keine Alternative. Und wenn der Mensch irgenwann ausstirbt, oder die Deutschen, oder die Europäer? Das Rad kann nicht zurückgedreht werden. Wir leben in der privilegierten Situation, uns über solche Dinge Gedanken machen zu können. Viele andere Menschen auf dieser Welt denken nur daran, wie sie die nächsten Tage überleben. Dort muß man beginnen, dann erst, wenn man es schafft, die gesamte Menschheit menschlich leben zu lassen, werden auch diese Menschen bereit sein, weiter als bis zum nächsten Tag zu denken. Was bringt mir der Verzicht auf irgendein umweltschädliches Konsumprodukt, wenn es anderswo an den primitivsten Lebensgrundlagen fehlt? Ist das nicht zum Verzweifeln? Ist es nicht wunderbar, das Menschen so einfallsreich sind? Es gäbe uns sonst schon lange nicht mehr.
Antonia Riva
16.11.2009 10:02
Liebe Astrid Kühne,
Sie sprechen mir aus der Seele - ich möchte Ihnen gerne meine Variante der Weltverbesserung verraten:
www.kiva.org
Freundliche Grüsse :-)
M.Briner
17.11.2009 18:57
Ein Hinweis
betr. Kreativität, Leben in/aus der Fülle plus Mitwelt-Verträglichkeit:
Das Buch "Cradle to cradle" (einfach intelligent produzieren)
von Michael Braungart/William McDonough
Andy
25.11.2009 13:15
Dieser Artikel gefällt mir aus philosophisch evolutionärer Sicht sehr gut, nur den letzten Teil mit dem "Klimawandel" finde ich schon wieder ziemlich unnötig. Ist es heutzutage wirklich nötig, ständig über das Wetter zu reden? Wieso nicht einfach nur die Umwelt bewahren im Sinne von nichts zerstören?
Hier mein Ansatz dazu:
http://www.alteknacker.at/2009/11/23/die-berufshysteriker.html
Ulrich Riemann
25.11.2009 20:35
Der beste Artikel den ich bisher hier gelesen habe.
Ich lebe in Afrika und finde vor allem die Aussagen zu Entspannung und Schlaf der Jäger und Sammler interessant. Hier ist der weisse Mann der Homo Faber, der Afrikaner dagegen weiss viel besser, wann es genug ist mit dem Arbeiten. Ich kann mir oft gar nicht vorstellen, wie Menschen regelmässig bis zu 20 Stunden täglich im Bett verbringen können...
Man arbeitet freiwillig, bis das Überleben gesichert ist, mehr Arbeit wird oft als unnötige Quälerei betrachtet. Das bedeutet leider auch: Wenn ich Frau und Kinder aufs Feld schicken kann, wieso soll ich selber gehen? Sklaverei wurde in Afrika praktiziert, lange bevor der weisse Mann auftauchte!
PhillipGef
04.10.2024 15:27
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