Terra Preta – Pflanzenkohle - Klimafarming

von Hans-Peter Schmidt

Pflanzenkohle, wie Sie schon vor tausenden Jahren von den Völkern am Amazonas zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit verwendet wurde, kann einen entscheidenden Beitrag gegen den Klimawandel und gegen den Hunger auf der Welt leisten. Pflanzenkohle aktiviert das Bodenleben, und bei ihrer Herstellung kann viel Energie gewonnen werden. So viel, dass die gesamte Landwirtschaft klimapositiv werden könnte.

Viele Jahrzehnte lang galt es unter Anthropologen als ausgemachte Sache, dass sich in den Regenwäldern am Amazonas unmöglich eine höher entwickelte Zivilisationen hatte herausbilden können, da es angeblich großer Städte bedarf, um bedeutende zivile Errungenschaften hervorzubringen. Große Städte aber seien im Amazonasgebiet undenkbar, weil die Humusschicht der Böden am Amazonas zu gering ist, um die Nahrungsmittelversorgung Hunderttausender von den eigenen Äckern zu gewährleisten. Die Erklärung schien so einleuchtend, dass niemand sie ernsthaft in Zweifel zog und die Berichte des spanischen Konquistadoren Orellana von blühenden Städten am Fluss für bloße Legenden gehalten wurden. In den 1960er Jahren jedoch wurden am Zusammenfluss von Amazonas, Rio Negro und Madeira eindeutige Überreste großer vorkolumbianischer Zivilisationen entdeckt, was die Wissenschaftler zu neuen Bodenuntersuchungen zwang, um zu erklären, wie diese Städte sich überhaupt hatten ernähren können. Bei diesen Untersuchungen stießen die Anthropologen auf die so genannte Terra Preta, die künstlich erzeugte Schwarzerde im brasilianischen Regenwald. Offenbar hatten die Ureinwohner am Amazonas in traditionellen Kohlemeilern Holz sowie pflanzliche und tierische Abfälle zu Holzkohle geschwelt, um sie einerseits zur Erzeugung heißerer Feuer für die Keramikherstellung und andererseits zur dauerhaften Fruchtbarmachung der nährstoffarmen Böden zu nutzen.

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